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Holding als Lebensform
von Richard E. Stephens


Holding als Lebensform

"Liebe wird mit jedem Menschen neu geboren. Mit jedem neuen Menschenleben beginnt für die Lieb ein neuer Anfang.", schrieb der Philosoph Sren Kierkegard. Dieser Anfang ist die Beziehung zwischen Menschen, die wir als Fürsorge bezeichnen wollen. Es handelt sich hier um eine Beziehung, in der ein Mensch immer für einen anderen da ist und für ihn sorgt. Eine Beziehung, in der die Existenz des anderen außerordentlich wichtig ist. Eine Beziehung, die geprägt ist von Hingabe und der Bereitschaft, sich an und mit dem anderen zu freuen oder auch zu leiden. Eine solche Beziehung ist Holding für ein ganzes Leben.

Aber wie kann man mit dieser simplen Methode eine neue Lebensform praktizieren?

der Träumer mit 2x KlicksSabine ist 35 Jahre alt und Kindergartenerzieherin. Ihr Mann Uli ist 37 und Diplomingenieur. Sie sind seit zehn Jahren verheiratet und haben eine Tochter, Jasmin, sie ist acht. Vor fünf Jahren kamen sie zu mir, weil sie Hilfe suchten. Sie hatten Probleme mit ihrer Tochter, die aber mit Hilfe von Holding gelöst werden konnten und verschwanden. Heute ist Jasmin Zuhause ein umgängliches Kind und auch in der Schule gern gesehen.

Vor kurzer Zeit erhielt ich einen sehr bewegenden Brief von Sabine. Weil dieser Brief so eindeutig demonstriert, welche Auswirkungen Holding auf eine Beziehung haben kann, bat ich Sabine um ihre Erlaubnis, ihren Brief hier veröffentlichen zu dürfen.

"Lieber Herr Stephens,
wie Sie wissen, können wir über die positiven Veränderungen, die Holding in unser Leben gebracht hat, nicht glücklicher sein. Wir lieben unsere Jasmin und sind sehr stolz auf sie.
Ich erinnere mich, wie Sie zu Beginn unserer Erfahrungen mit Holding zu uns gesagt haben, daß es nicht nur eine Methode der Kindererziehung ist, sondern daß es auch als eine Lebensform praktiziert werden kann und sollte. Ich gebe zu, daß ich damals nicht verstehen konnte, wie diese Methode in anderem Zusammenhang angewendet werden könnte als in der Kindererziehung. Doch wie es im Leben so geht, man lernt nie aus. Seit ich Holding kennengelernt habe, habe ich so manche neue Einblicke und Erfahrungen gehabt, die mir zeigten, welche Möglichkeiten und welche Kraft in dieser Methode stecken.
Mir war z.B. immer klar, daß mein Mann Uli nicht der Typ war, der leicht über seine Gefühle sprechen kann. Sicher, wenn das Gesprächsthema sein neuestes Projekt oder sein Computer war, konnte er reden wie ein Buch. Aber in dem Moment, in dem ich mich nach seinen Gefühlen erkundigte, machte er einfach zu. Da ich wußte, daß in Uli's Familie nie über Gefühle gesprochen wurde, dachte ich, daß sein Verhalten Folge seiner Erziehung war und ich habe schließlich akzeptiert, daß er eben so war. Aber eines Tages hat sich das ein für allemal geändert!

Seit einigen Monaten wurde in Uli's Firma schon viel über Entlassungen gesprochen. Es gab Gerüchte, nach denen auch Uli's Abteilung davon betroffen sein würde. Obwohl Uli mir in seine übliche trockene Art davon erzählte, konnte ich seine Besorgnis doch spüren. Das wurde noch deutlicher als Uli einige Wochen später, zum ersten Mal in unserer Ehe, fragte, wieviel Geld ich pro Woche für unseren Lebenshalt ausgebe und wollte, daß ich in Zukunft Buch darüber führe. Ich gebe zwar zu, daß wir uns nie besonders einschränken mußten und uns immer alles geleistet haben, was wir wollten. Aber ich habe doch nie das Geld zum Fenster rausgeschmissen!

Mit der Zeit wurde die Spannung in unserem Heim immer größer und wir stritten uns schließlich über die unbedeutendsten Kleinigkeiten. Es war das erste Mal in den zehn Jahren unserer Ehe, daß ich mir um unsere Beziehung ernsthafte Sorgen machte. Zur gleichen Zeit hatte ich langsam genug und mir war klar, daß irgendwas geschehen mußte, oder wir konnten alles vergessen.

Eines Abends kam Uli besonders müde und bedrückt nach Hause. Ich fragte ihn, was bei der Arbeit los war. Er tat so, als hätte er meine Frage nicht gehört und verzog sich mit hängenden Schultern in sein Arbeitszimmer. Aber schon nach wenigen Minuten kam er in die Küche gestürzt, mit grimmigem Gesicht und unserem Scheckbuch in der Hand. Er fragte mich mit vorwurfsvoller Stimme, was ich gekauft hätte, das ganze 150 Mark gekostet hat. Ich wollte ihm erklären, daß Jasmin unbedingt neue Winterstiefel brauchte, aber ich sah ihm an, daß jede Erklärung auf taube Ohren stoßen würde. Deshalb fragte ich ihn erneut, was das wirkliche Problem sei. Daraufhin meinte er wütend, daß ich das einzige Problem sei, weil ich immer soviel Geld ausgeben würde, und wollte wieder in sein Arbeitszimmer gehen.

Diesmal ging ich ihm nach, packte ihn bei den Schultern und versuchte ihm klarzumachen, daß wir endlich reden müßten. Mit blitzenden Augen schrie er mich an, ich solle ihn in Ruhe lassen und er versuchte mich wegzustoßen, aber ich ließ nicht locker und so landeten wir schließlich auf dem Sofa, das in einer Ecke seines Arbeitszimmers stand. Ich legte ihm die Arme um den Hals und sagte, daß wir jetzt zusammenbleiben und miteinander über das Problem sprechen werden. Er wich meinem Blick aus und wiederholte, daß das einzige Problem meine unnötigen Geldausgaben seien. Da nahm ich sanft seine Hand und legte sie auf mein Herz. Gleichzeitig legte ich meine Hand auf seine Brust und sagte zu ihm: "Uli, ich liebe dich wie keinen anderen auf der Welt. Bitte, laß uns von Herz zu Herz sprechen und einander verstehen."

Als ich das sagte, konnte er die Tränen nicht mehr zurückhalten. Er versuchte mehrfach, zum Sprechen anzusetzen, aber nur herzzereißendes Schluchzen kam aus seiner Brust. Ich bat ihn, seinen Kopf auf meine Schulter zu legen, aber seine Hand auf meinem Herzen liegen zu lassen. Da brach er schließlich völlig zusammen und die ganzen Jahre der Selbstkontrolle machten dem lang verdrängten Schmerz und Kummer Platz.

Nach einigen Minuten hob Uli seinen Kopf und schaute mit schmerzerfülltem Blick mir tief in die Augen. Dann erzählte er mir von seiner Angst, seine Arbeit zu verlieren und nicht mehr in der Lage zu sein, für mich und Jasmin zu sorgen. Er erklärte mir, daß arbeitslos zu sein für ihn gleichbedeutend war, wie kein richtiger Mann zu sein, und daß er seine Selbstachtung völlig verlieren würde.

"Uli," sagte ich, "höre jetzt gut auf mein Herz. Spürst du die tiefe Liebe, die ich für dich empfinde? Komme, was will, es wird auch niemals anders sein. Wir werden alle Probleme irgendwie bewältigen, solange wir zusammenbleiben und fest zueinander halten."

Fast eine ganze Stunde blieben wir so zusammen, Hände auf dem Herzen des anderen. Wir sprachen über seine Ängste und Sorgen, aber auch über seine Hoffnungen und Träume. In dieser einen Stunde erfuhr ich mehr über meinen Mann als in den letzten zehn Jahren. Und es wurde mir auch klar, daß er genau der richtige Mann für mich war.

Das Happy End der Geschichte, Herr Stephens, ist nicht nur, daß Uli seinen Job nicht verloren hat, sondern etwas viel wichtigeres: Mein Mann und ich haben gelernt, ehrlich miteinander zu kommunizieren. Seit diesem entscheidenden Abend haben wir noch oft unser 'Herzritual' gemacht. Jedesmal, wenn es Probleme oder unverarbeitete Gefühle gibt, berühren wir des anderen Herzen, was bedeutet, daß es wieder mal an der Zeit ist, sich auszusprechen. So haben wir einen bedeutenden Schritt gemacht, der uns hilft, Harmonie zu erfahren und ein wundervolles Gefühl von Einheit."

Wie wir am Beispiel von Sabine und Uli sehen, kann Holding durchaus auch eine Lebensform sein. Man braucht nur die Bereitschaft und das Vertrauen, die Mauern zu durchdringen, die uns manchmal voneinander trennen, die wahren Gefühle zu erkennen und die wahre Liebe ans Licht zu bringen, die nur darauf wartet, entdeckt zu werden.

Robert, ein Kollege von mir aus England, wollte vor fünf Jahren die Holding-Methode von mir lernen. Sein Einfühlungsvermögen und sein tiefes Verständnis davon, was es heißt Holding als Lebensform einzusetzen, bewies er mir eines Tages, als er mir eine sehr bewegende private Geschichte erzählte. Ich fragte ihn, ob er mir alles in seinen eigenen Worten aufschreiben würde, damit es eventuell in diesem Buch abgedruckt werden kann. Was folgt, ist ein sehr intimer Erfahrungsbericht, der jeglichen weiteren Kommentar überflüssig macht.

Vor einigen Jahren kehrte ich nach England in mein Elternhaus zurück, weil meine Mutter unheilbar an Krebs erkrankt war und bald sterben würde. Die ersten Tage meines Besuchs waren erfüllt mit den neuesten Familiengeschichten. Ich versuchte mehrmals, meine Mutter dazu zu bewegen, über ihre verzweifelte Situation mit mir zu reden. Doch statt dessen hörte ich ausführliche Berichte über die Chemotherapie oder sie schweifte ganz einfach vom Thema ab.

Nach einigen Tagen, nachdem die erste Aufregung über meine Ankunft sich gelegt hatte, fühlte ich, wie meine Mutter immer ärgerlicher wurde. Sie fing an, alles was ich sagte oder tat, zu kritisieren. Gleichzeitig öffnete sie alte Beziehungswunden, die , wie ich dachte, längst vergessen waren. Jedes Gespräch, egal worüber, schien nun mit verärgerten oder sarkastischen Bemerkungen zu beginnen als auch zu enden. Als die Luft schließlich zum Schneiden dick war und ich es nicht mehr ertragen konnte, drohte ich damit, den nächsten Flug zurück nach Deutschland zu nehmen. Ich sah keinen Grund, mir das alles gefallen zu lassen. Darauf reagierte meine Mutter trotzig: "Dann hau doch ab, verdammt noch mal! Je schneller du verschwindest, um so besser!"

Ich war zutiefst verletzt, aber auch wütend. Aber ich zwang mich zur Ruhe. Nach einer Weile wurde mir klar, daß es nichts bringen würde, wenn ich vor der Situation einfach flüchtete. Ich nahm einen neuen Anlauf, mit meiner Mutter zu sprechen. Diesmal war ihre Reaktion sogar noch giftiger und feindseliger. Voller ohnmächtiger Wut und Verzweiflung umarmte ich meine Mutter spontan, hielt sie fest an mich gepreßt und schrie ihr ins Gesicht, daß wir jetzt über alles sprechen werden, egal wie schlimm es auch sein würde, und daß keiner von uns weggeht, bevor nicht alles geklärt ist.

Mit letzter Kraft versuchte sie, mich wegzustoßen. Sie sagte mir, daß sie mich nicht ausstehen kann und es noch nie konnte und daß sie sich wünschte, ich wäre nie geboren worden. Dann, mit vor Tränen erstickender Stimme, schrie sie es heraus: "Ich werde bald tot sein!" Sie meinte, daß es besser für alle sei, wenn sie nicht mehr da wäre. Die Tränen schossen mir aus den Augen, als ich ihr sagte, daß das nicht wahr sei. Wir alle liebten sie doch so sehr, aber sie hatte eine Mauer um sich errichtet und niemanden mehr an sich herangelassen. Während dieser Worte fühlte ich, wie ihr Körper weich wurde, sich entspannte und schließlich weinte sie, wie ein kleines Kind, in meinen Armen und gab zu, daß sie große Angst vor dem Tod hatte und sich so schrecklich allein fühlte.

Während ich sie weiterhin hielt, sprachen wir über ihre Furcht, die Unbarmherzigkeit ihrer Krankheit, die körperlichen Leiden, die sie ertragen mußte und auch über ihren mangelnden Glauben an Gott. Wir unterhielten uns so intensiv, wie wir es noch nie zuvor getan hatten, und obwohl uns beiden bewußt war, daß wir uns dem Unvermeidbaren fügen mußten, so konnten wir doch beide dem Leben Achtung geben, indem wir unsere Liebe und Bindung zueinander erneuerten.

Einen Monat später, ich war inzwischen wieder in Deutschland, erhielt ich einen Anruf von meiner Schwester. Unsere Mutter war in der letzten Nacht gestorben. Ich ging an diesem anbrechenden Herbsttag in meinen Garten und setzte mich auf meinen Lieblingsstein unter dem großen Kirschenbaum. Mit warmen und freudigen Gefühlen schickte ich meine Mutter, die besten Wünsche tief aus meinem Herzen mit auf den Weg, den sie jetzt gehen mußte und mir wurde in diesem Moment klar: "In der Liebe sind wir alle Anfänger!"

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