Es ist die Seite eines Laien, welche die Inhalte aus Liebe zum Menschen ins Web stellt. Kostenlos und besteht nicht der hohe Anspruch auf wahre Darstellungen in allen Geschriebenen. Irrungen und Fehler sind menschlich. Diese Seite hat nur subjektive Eindrücke in Text und Bildform.

Hiermit übernehme ich keinerlei Haftung, aus welchem Rechtsgrund auch immer, für die Richtigkeit, Aktualität und Vollständigkeit der übermittelten Informationen.
diese Seite wurde mit Golive CS2 im Jahr 2007 erstellt und mit Firefox 2 überprüft mit 1248x1024.. Benötigt CSS und Java.

Interesse an Bilder? ... bitte Nachfragen.

Diese Homepage ist ein Sammelsurium aus verschiedene Richtungen. Der Bereich umfasst digitale Fotographie, Artworks (digitale Kunst),
Verfremdungen von Fotos, Buddhismus und Thailand.

persönliche Homepage von pari-nirvana - michamond
Stand: Juli 2007 - 3. Anpassung

 

Symbol gelber Buddha = Menschenwelt, siehe Om padneAusklang:
Da vieles über Thailand im Netz zu finden ist und sich manches sich ähnelt - haben wir eine persönliche Auffassung der Dinge genommen, es ist unsere Welt und unsere Sichtweise. Daher ist diese HP mehr Subjektiv und weniger Objektiv.


Die Bilder sind Bestandteil der pari-nirvana Domain und es das Copyright zu achten. Das Copyright gehört den Webmaster der pari-nirvana Domain.
Da der Speicherplatz der HP begrenzt ist, sind die Bilder verkleinert und dpi gesenkt, darum bitte ich um Nachsicht.

nach Oben

Holding - die Bindung und Erziehung von Kindern
von Richard E. Stephens


die BindungBindung

Da Anne ihr Baby mit Kaiserschnitt auf die Welt brachte, sah sie es nicht gleich nach der Geburt. Als sie wieder aus der Vollnarkose erwachte, teilte man ihr mit, daß ihre Tochter starke Atembeschwerden hatte und daß man sie deshalb in einen Brutkasten legen mußte. Anne konnte es kaum glauben. Es kam ihr alles so unwirklich vor. Sie hatte keine Erinnerung an die Geburt und so konnte sie es irgendwie gar nicht fassen, daß sie jetzt ein Kind hatte und daß dieses Kind auch noch krank sein sollte.

Am nächsten Tag wurde sie in einem Rollstuhl in die Babystation gefahren, damit sie ihre kleine Tochter sehen konnte. Während Anne das kleine Bündel Mensch, das beinahe reglos in dem Inkubator lag, betrachtete, spürte sie nur wenig Freude. Ihr war dieses kleine Wesen hinter dem Glas da eigentlich ziemlich fremd. Selbst als man ihr die Tochter in den nächsten Tagen ans Bett brachte und ihr in die Arme legte, fühlte sie sich nicht so richtig zu ihr hingezogen. Es machte sie sehr traurig, daß so gar kein Muttergefühl in ihr aufkommen wollte. Dann nach einer Woche, in der sie die meiste Zeit von ihrem Baby getrennt war, wurden beide entlassen. Aber die anfängliche Trennung zeigte auch Zuhause ihre Folgen. Wie sehr Anne sich auch bemühte, eine gute Mutter zu sein, es gelang ihr nicht. Ohne ersichtlichen Grund schrie das Baby Tag und Nacht und ließ sich nicht von ihr trösten. Der Kinderarzt, um Rat gefragt, konnte sich auch nicht erklären, was hier los war und meinte nur, daß es sicher eine vorübergehende Phase sei. Anne müßte nur etwas Geduld üben.

Also versuchte Anne, geduldig zu sein und wartete mit wachsender Besorgnis auf das Ende dieser schwierigen Phase. Doch es vergingen Wochen, ja Monate, ohne sich viel änderte. Die Sorge um das Kind und die vergeblichen Versuche, es zu lieben, wichen bald einer Mischung aus Selbstvorwürfen, Schuldgefühlen und schließlich auch Ablehnung.

Die unglücklichen Erfahrungen, die Anne mit ihrem Baby gemacht hatte, bewirkten, daß keine echte Bindung zwischen Mutter und Kind entstehen konnte. Daran war weder sie noch ihr Kind schuld. Sie waren lediglich Opfer von Unwissenheit. Nur jemand, der weiß, wie man eine Bindung zwischen Mutter und Kind schafft, hätte hier noch helfen können. Aber es dauerte 18 Monate, bis Anne schließlich eines Tages zu mir fand, um sich zum Holding anleiten zu lassen.

Bindung kann man als den Vorgang bezeichnen, bei dem die Mutter sich buchstäblich in ihr neugeborenes Kind verliebt. Es gibt viele Faktoren, die zur Bindung einer Mutter zu ihrem Kind beitragen, aber einer der wichtigsten scheint der körperliche Kontakt unmittelbar nach der Geburt zu sein. Während der ersten Stunden nach der Geburt befinden sich die meisten Babys in einem wachsamen, ruhigen Zustand. Diese Zeit ist daher gut geeignet, um die Bindung zwischen Mutter und Kind herzustellen. Das gilt auch für das Tierreich. Mutterziegen, zum Beispiel, lehnen ihre Jungen ab, wenn sie von ihnen länger als eine Stunde nach der Geburt getrennt waren.

Menschenmütter lehnen ihre Kinder zwar nicht konkret ab, wenn sie länger als eine Stunde nach der Geburt von ihnen getrennt waren, aber auch bei ihnen hat die Trennung negative Auswirkungen. Ärzte und Wissenschaftler beobachteten zum Beispiel, daß Frühgeburten öfter als andere Kinder geschlagen werden. Eine mögliche Erklärung hierfür liefert die These, daß durch den Verlust des ersten Körperkontakts die Eltern von Frühchen eben nicht die Möglichkeit haben, eine frühe Bindung zu ihrem Kind herzustellen.

Dr. Klaus und Dr. Kennell, zwei Kinderärzte in den USA, haben über den Trennungseffekt zwischen Müttern und Neugeborenen Studien durchgeführt. Ihre Untersuchungen, die lange Beobachtungszeiten (Follow-ups) beinhalteten, d.h. über Jahre hinweg verfolgt wurden, brachten alarmierende Resultate hervor.
Man entdeckte, daß schon 12 Stunden nach der Geburt Mütter mit frühem Kontakt zu ihrem Kind mehr Bindungsverhalten zeigten (z.B. streicheln, küssen, anschauen, innige Umarmung) als Mütter ohne frühen Kontakt. Mütter mit "Frühkontakt" überließen nur äußerst ungern ihre ein Monate alten Babys anderen Personen und machten sich große Sorgen, wenn sie es doch taten. Auch zeigten sie sich besorgter, wenn ihr Baby schrie, neigten mehr zu direktem Augenkontakt und streichelten ihre Babys häufiger als Mütter ohne "Frühkontakt". Zwei Monate nach der Geburt zeigten sich die Babys mit "Frühkontakt" ausgeglichener, schrien weniger, lächelten und lachten mehr als andere Babys. Sie wurden oft noch nach 6 Monaten gestillt, waren schwerer und hatten weniger Infektionskrankheiten als die Babys ohne "Frühkontakt". Kurz, sie entwickelten sich ganz allgemein besser. Sie waren wißbegierig, zeigten bessere Sprachfertigkeiten und weniger Verhaltensprobleme.

Das Ergebnis dieser Studie zeigt uns, wie wichtig die ersten Stunden und Tage für die Mutter-Kind-Bindung sind. Die Auswirkungen können möglicherweise ein Leben lang anhalten.

Eltern, denen der frühe Kontakt mit ihrem Säugling verwehrt war, werden sich nun vielleicht fragen, ob sie deshalb zwangsläufig schlechte Eltern sein werden. Aber glücklicherweise sind Menschen intelligente Wesen und deshalb nicht ausschließlich auf biologische Faktoren angewiesen. Es gibt Möglichkeiten der Hilfe, wenn es um die Liebe zu einem Kind geht. Mit Holding kann eine Bindung zwischen Mutter und Kind jederzeit hergestellt oder gefestigt werden. Doch bevor eine Mutter die Bindung zu ihrem Kind wirklich aufnehmen kann, muß sie die Trauer über den frühen Kontaktverlust zulassen, ganz ähnlich wie sie es beim Verlust eines geliebten Menschen täte. Indem sie sich erlaubt zu weinen, während sie ihr Kind hält, stellt sie sich ihren Verletzungen, ihrem Schmerz, ihren Gefühlen von Zurückweisung. Sie lebt und achtet so diese Gefühle. Indem sie der Erinnerung an die Trennung Tribut zollt, befreit sie sich und wird ihren Gefühlen nicht mehr hilflos ausgeliefert sein. Sie wird ein Einssein erleben und in ihr Leben integrieren, genau wie eine Mutter, die uns erzählte: "Mein Sohn war bereits acht Jahre alt, als ich endlich darüber weinen konnte, daß ich ihn nach der Geburt nicht bei mir haben konnte. Es dauerte acht Jahre, bis ich die Bindung zu ihm hatte, die ich mir wünschte. Denn obwohl ich genug Liebe hatte, konnte ich sie ihm nicht geben, da mir mein Kummer immer im Weg stand."


Kindererziehung

Es ist noch gar nicht so lange her, da waren die Methoden der Kindererziehung im Grunde sehr autoritär. Verantwortungsvolle Eltern brachten ihre Kinder dazu, sich den Regeln von Familie und Gesellschaft anzupassen. Dazu war ihnen jedes Mittel recht. Der Leitsatz "Wer sein Kind liebt, der züchtigt es!" wurde zwar nicht bei allen Familien befolgt, aber für Generationen von Eltern war dies doch die einfachste Erziehungsphilosophie.

Kind und ErziehungIn den letzten 25 Jahren aber hat sich in dieser Hinsicht einiges geändert. Zusammen mit dem traditionellen Glauben an die Überlegenheit des Mannes hat sich auch der Glaube an die Überlegenheit der Eltern über die Kinder gewandelt. An ihre Stelle traten demokratische Ansichten, nach denen jedes Familienmitglied gleichwertig ist und die gleichen Rechte hat. Im Zuge dieser Demokratisierung der Familie wurde es unmöglich, die Kinder als minderwertige Geschöpfe zu behandeln. Das ist der Grund, warum viele Eltern heutzutage meinen, von ihrem Kind keinen Gehorsam mehr verlangen zu dürfen. Sie leiden unter der Illusion, daß demokratisch zu sein bedeutet, das Kind als gleichwertigen Partner zu sehen. Leider haben sie aber nicht bemerkt, daß die Vermeidung autoritärer Methoden sie nicht automatisch zu demokratischen Eltern macht, sondern daß fast immer ein Zustand der totalen Anarchie innerhalb der Familie entsteht.

Was viele "moderne" Eltern nicht verstehen, ist die Tatsache, daß einer echten Beziehung unter Gleichwertigen gegenseitiger Respekt und Selbstachtung zugrunde liegen müssen. Die meisten Erziehungsfehler, die heutzutage gemacht werden, sind Folgen einer Mißachtung des Selbstrespekts der Eltern. Eltern, die meinen, ihr Kind solle sich ruhig ohne jede Einschränkung "ausleben", verziehen das Kind und tun ihm und sich damit keinen Gefallen. In ihrem Mißverständnis von Demokratie und Freiheit lassen sie das Kind die Ordnung innerhalb der Familie zerstören. Mehr noch, sie lassen sich seinen Willen aufzwingen. Die Unfähigkeit, Grenzen zu setzen und somit Halt zu geben, ist der häufigste Erziehungsfehler in der heutigen Zeit.

Wenn Sie als Mutter oder Vater nur schlecht "Nein" sagen können, oder ,wenn Sie es doch mal getan haben, nicht dabei bleiben können, dann sollten Sie Ihr Kind halten. Lassen Sie sich nicht weismachen, das Holding würde "den Willen des Kindes brechen". Das stimmt ganz einfach nicht. Ganz im Gegenteil: Sie werden eine bessere Beziehung zu Ihrem Kind herstellen und ihm die Grenzen aufzeigen, die es braucht, um sich sicher zu fühlen. Und diese Sicherheit braucht es unbedingt als Grundlage für die Entwicklung eines starken und konstruktiven Willens.

Schauen wir uns doch einfach mal an, was zwischen Ihnen und Ihrem Kind geschehen könnte:
Haben Sie den Eindruck, daß Ihr Kind Sie provoziert und manchmal an den Rand der Verzweiflung bringt? Wenn ja, dann versuchen Sie wahrscheinlich, Ihrem Kind zu erklären, warum es etwas nicht tun darf oder nicht bekommen kann. Sie tun das immer und immer wieder, in der Hoffnung, daß das Kind Sie versteht und einsichtig wird. Sie hoffen, daß es schließlich Ihren eigenen Standpunkt akzeptieren wird. Aber klappt das wirklich? Wie lange versuchen Sie das schon? Und wie lange wollen Sie noch so weitermachen?

Tatsächlich aber führt Sie diese vernünftige und demokratische Methode direkt in einen Teufelskreis. Sie versuchen in aller Ruhe, Ihrem Kind etwas verständlich zu machen. Ihr Kind versteht aber nichts, oder will nicht verstehen und versucht weiterhin, seinen Willen durchzusetzen. Irgendwann haben Sie genug und machen vielleicht eine fürchterliche Szene mit lautem Geschrei und Anschuldigungen, schlimmstenfalls mit Schlägen. Das Resultat ist: viel Ärger und verletzte Gefühle. Eine Veränderung zum Positiven findet nicht statt - im Gegenteil!

Was auch immer der Fall sein mag, Sie haben keinen Respekt mehr für einander. Doch selbst eine so verfahrene Situation kann durch das Holding rasch verbessert werden. Wenn Ihr Kind Sie wieder provoziert und Sie es dann halten, werden Sie schnell merken, wie sehr Ihrem Kind in der Vergangenheit der Halt gefehlt hat. In seiner verzweifelten Suche nach Grenzen war es gezwungen, Dinge zu tun, die es vielleicht gar nicht tun wollte, nur weil Sie immer so "demokratisch" und "vernünftig" waren. Weil Sie ihm keine Richtlinien, keinen Halt gegeben haben.

Wenn Ihnen das erst einmal klar geworden ist, wenn Sie wissen, daß Sie Ihr Kind halten und seinen Ärger aushalten können, dann wir es Ihnen auch leichter fallen, mit Ihrem Kind angemessen umzugehen. Sagen Sie ihm während des Haltens genau, was Sie von ihm erwarten und auch, wie Sie sich in Zukunft verhalten werden. Sie müssen sich allerdings auch daran halten. Hier ist nun das Beispiel von Andy und seiner Mutter.

Jeden Abend gab es Theater, denn der sechsjährige Andy wollte einfach nicht den Fernseher ausmachen und ins Bett gehen. Allabendlich die gleiche Routine: Andy weigerte sich, in seinem Zimmer zu bleiben, jammerte endlos herum, er wolle etwas länger aufbleiben. Er hatte immer noch etwas ganz Wichtiges zu erzählen, und dann noch was usw. und so fort. Während des Haltens sagte ihm seine Mutter endlich, wie sehr sie sich über dieses Verhalten ärgerte und wie frustriert sie war, weil es nicht besser wurde. Sie machte ihm auch klar, was sie in Zukunft von ihm erwartete. Es wurde beschlossen, daß Andy um 19.30 Uhr im Bett sein mußte. Wenn er das ohne Theater schaffte, würde ihm die Mutter ein Märchen seiner Wahl vorlesen. Für Andy war das ein Kompromiß, den er akzeptieren konnte. Er verstand, daß seine Kooperation angenehme Folgen haben würde. Auch für seine Mutter wurde es leichter, konsequent zu sein, ohne sich zu ärgern, weil sie mit Andy während des Haltens diesen Vertrag gemacht hatte.

Ohne vernünftige Richtlinien, an die man sich halten kann, geht es in der Kindererziehung einfach nicht. Liebevolle, nicht-diktatorische Eltern, die von ihren Kindern als letzte, aber gütige, Autorität akzeptiert werden, können sie zu glücklichen, selbstbewußten und erfolgreichen Menschen erziehen. Wenn Ihr Kind keinerlei Regeln einhalten kann oder will, dann müssen Sie jetzt etwas tun, um das zu ändern. Wenn Sie Ihrem Kind jetzt, solange es noch klein ist, keinen Halt geben, wird es, wenn es älter wird, ernsthafte Probleme bekommen. Mit Holding bemühen wir uns, dem Kind das Maß an Unabhängigkeit zu geben, mit dem es in seinem Alter umgehen kann, während es gleichzeitig die Zusicherung einer innigen und tragfähigen Bindung zu Ihnen bekommt.

Holding - Beziehungen in Balance von Richard E. Stephens

Bindung
Kindererziehung


daoistischer Lebensweise und Philosophie

daoistischer Lebensweise und Philosophie - Homepage
Taoismus - Holding - die Bindung und Erziehung von Kindern....