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Holding - Das Tao
von Richard E. Stephens


Das Tao des Holdings


alles fliesst in eine RichtungDer Duden definiert 'Festhalten' als 'haltmachen, stehen bleiben, zum Stillstand kommen und bremsen'. Interessanterweise hat das englische Wort für festhalten, nämlich 'holding' (lt. American Heritage Dictionary) noch eine ganz andere Bedeutung, nämlich 'im Griff haben', 'aufrechterhalten und unterstützen' und - das ist vor allem für unsere Betrachtungen wichtig - 'etwas im Gleichgewicht halten'. Die letzte Definition trifft besonders gut, was beim Holding geschieht.

Von unserem taoistischen Ansatz aus hilft uns das Holding, in einem gesunden emotionalen Gleichgewicht zu bleiben und zu einer größeren Bewußtheit darüber zu gelangen, was Leben ist. Eine Einheit nämlich, die uns, unsere Beziehungen, unsere Welt und unser ganzes Universum gleichsam mit einschließt.

Nun mag für jemanden, der Holding noch nicht kennt, eine solche Behauptung recht bombastisch und übertrieben klingen, wenn nicht sogar völlig absurd. Aber es ist sehr wohl etwas dran an dieser Behauptung, wie die folgende Geschichte zeigen wird.

Vor einigen Jahren kam eine Familie zu mir, weil alle Familienmitglieder irgendwie völlig "am Ende" waren. Der Familienvater war ein konservativer Kaufmann. Er fand es ganz in Ordnung, viel Geld zu verdienen, gute Geschäfte zu machen. Wenn sein Handeln nur irgendwie als legal durchging, machte er sich keine Gedanken darüber, ob man seine Geschäfte vielleicht auch als unmoralisch ansehen könnte. Ich war seine letzte Chance. Er sagte, daß, wenn ich ihm auch nicht helfen könnte, er alle Hoffnung auf Hilfe aufgeben würde. Und in der Tat, es bot sich mir ein trauriges Bild.

Die Eltern berichteten, daß sich ihre Ehe von Tag zu Tag verschlechtern würde, da die Belastungen, die durch das Fehlverhalten des Adoptivsohns entstanden, kaum mehr zu ertragen seien. Aus lauter Hilflosigkeit würde man den Jungen täglich schlagen und es gäbe eigentlich nichts mehr, was die Familie noch zusammenhalten würde. Schon mehrere unterschiedlichste Therapien waren fehlgeschlagen - auch die medikamentöse Therapie, die man gerade ausprobierte, hatte keine wesentlichen Änderungen gebracht. Die Eltern waren kurz davor, ihr Wunschkind wieder ins Heim zu stecken.

Nach einigen Monaten, in denen ich die Eltern bei mir zum Holding anleitete, wobei sowohl die Eltern ihr Kind hielten, als auch die beiden Ehepartner sich gegenseitig hielten, zeichnete sich eine erhebliche Verbesserung ab. Dann, eines Tages, teilte mir der Vater nach einer Holding-Sitzung mit dem Ausdruck starker Rührung mit, wie sehr sich die Beziehung zu seiner Frau und zu seinem Sohn gebessert habe, aber daß er bei sich selbst eigentlich die größte Veränderung wahrgenommen habe.

Er meinte: "Ich weiß nicht, wie ich erklären soll, was mit mir geschehen ist, aber meine ganze Einstellung zum Leben hat sich verändert - total verändert - seit ich Holding mache. Nie mehr, seit ich ein Kind war, habe ich so intensiv über mich nachgedacht wie zur Zeit. Manchmal schaue ich nachts zu den Sternen auf und denke über mich und mein Leben, über meinen Platz in dieser Welt, nach. Und ich erkenne, daß ich in meinen Leben viele Fehler gemacht habe. Ich war gegenüber meiner Frau und meinem Sohn oft ungerecht und ungehalten. Doch jetzt weiß ich: komme, was da wolle, wir werden als Familie stets zusammenhalten und die Stürme des Lebens miteinander meistern. Ich spüre jetzt auch, daß mir das Leben Möglichkeiten und Herausforderungen bietet, die ich früher gar nicht gesehen habe. Und was noch schöner ist, ich kann mich heute diesen Herausforderungen stellen."

Zwei Jahre später arbeitete dieser Mann in einem helfenden Beruf. Erstaunlich, wie er in relativ kurzer Zeit einen so weiten Weg gehen konnte. Den Weg vom knallharten Manager, der er anfangs war, zu einem Menschen, der sich nun des Leids anderer Menschen annimmt. Das alles hatte ihm Holding ermöglicht.

Sicher, es gibt auch für ihn immer noch Probleme und es wird sie immer  geben, aber er hat nun gelernt, die Herausforderungen, die das Leben an ihn stellt, zu akzeptieren - ohne Selbstvorwürfe, ohne Schuldgefühle oder Schuldzuweisungen, ohne falsche Zurückhaltung. Durch diese Akzeptanz des Lebens im Hier und Jetzt wurde er bereit, sich neuen Möglichkeiten zu öffnen, und er konnte Alternativen wahrnehmen. Als Folge davon entdeckte er sich selbst. Sein Leben wurde reicher und das Glück ist wieder öfter Gast in seiner Familie.

An diesem Punkt wird der eine oder andere Leser, der schon vom Holding gehört hat, fragen: "Ja, aber wir haben gedacht, daß es vor allem um bedingungslose Liebe geht und darum, dem anderen diese Liebe zu zeigen? Genügt es denn, jemanden nur anzunehmen?"

Bedingungslose Liebe? Unsinn! Ich behaupte, nur Gott ist diese Liebe vorbehalten und selbst die Götter der meisten Weltreligionen haben sich damit schwer getan, wie wir wissen.

Ein Mensch aus Fleisch und Blut ist nun mal kein Heiliger, sondern eben 'nur' ein Mensch. Und als solcher sollte er erkennen, daß sogenannte 'Schwächen' wie Wut- und Haßgefühle zur menschlichen Natur gehören wie das Salz zur Suppe. Wie schon Konfuzius sagte: "Nur der wahre Mensch weiß um die Liebe und den Haß." In der Tat sind aber genau die Leute, die ständig das heilige Banner der bedingungslosen Liebe hochhalten und als Norm für menschliche Beziehungen verkünden, unfähig, in die menschliche Natur zu vertrauen und den Mensch Mensch sein zu lassen. Deshalb sind sie sich auch ihrer eigenen dunklen Seite nicht bewußt, was sie oft für ihre Mitmenschen zu einer Gefahr werden läßt.

Wir können nicht mehr tun, als den Menschen oder eine Situation anzunehmen, einfach zu akzeptieren, mehr ist uns nicht möglich. Am wichtigsten aber ist, daß Annahme Handlung zur Folge hat. Indem wir uns und unseren Nächsten annehmen, stellen wir uns dem Leben und seinen Problemen auf ganz ehrliche und direkte Art und Weise. Wir nehmen die Menschen so wie sie sind, mit ihren guten und schlechten Seiten, und gehen entsprechend mit ihnen um (d. h. im Sinne von Wu-Wei). Wenn uns der gesunde Menschenverstand sagt, daß die Zeit für eine Veränderung in unseren Beziehungen gekommen ist, dann handeln wir einfach - ohne Schuldgefühle und ohne Widerwillen. Denn was wahr ist, ist wahr und es gibt keinen Grund zu zögern und die Wahrheit zu verbergen.

Einander zu halten und aneinander festzuhalten bedeutet also, daß jegliche Gefühle oder Konflikte, die in einer Beziehung auftreten, akzeptiert werden; es bedeutet aber auch, daß die Partner sich bemühen, solange an den Problemen zu arbeiten, bis wieder Einverständnis zwischen ihnen herrscht. Mit anderen Worten: Ich mag vielleicht ablehnen, wie du dich gerade verhältst und du tust mir weh. Aber dennoch bleibe ich bei dir und nehme die Herausforderung an, dieses momentane Ungleichgewicht in unserer Beziehung zu verändern. Ich versuche, mit dir zusammen eine Lösung oder einen Kompromiß zu finden.

Holding - Beziehungen in Balance von Richard E. Stephens

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